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Florine, du hast 2023 deine Ausbildung zur tiermedizinischen Praxisassistentin begonnen, dein erster Schultag bei den Juventus Schulen war am 18. August 2023.
Ich erinnere mich gut an diesen Tag! Ich wohne in St. Gallen, mache meine Ausbildung in einer Kleintierpraxis in Mörschwil und war schon auf dem Weg nach Zürich freudig aufgeregt. Ich freute mich auf den Unterricht, weil ich im Lehrbetrieb schon mitbekommen hatte, dass viel nützliches Fachwissen für den Arbeitsalltag vermittelt wird. Ausserdem kannte ich niemanden, war gespannt auf meine Klassenkameraden und -kameradinnen und die Lehrpersonen.
Wie war der erste Schultag strukturiert, was stand alles auf dem Programm?
Schon am Bahnhof bin ich den beiden ersten Schulkolleginnen begegnet – wir drei schauten uns suchend um und stellten dann lachend fest, dass wir alle zur Lagerstrasse 41 wollten. Dort lernten wir den Rest der Klasse und unsere Klassenlehrperson kennen. Es gab eine Führung durch das ganze Haus und wir wurden mit der Hausordnung vertraut gemacht. Vertraut gemacht wurden wir auch mit der IT – wir wurden beim Erstellen unseres Logins unterstützt, haben unsere E-Mail-Adresse angelegt und bekamen eine Einführung in OpenOlat.
Ein sehr gut strukturierter und organisierter erster Tag, ich bin mit vielen Eindrücken, aber auch ziemlich müde wieder nach Hause gefahren.
Was sind die grössten Unterschiede im Vergleich zum Schulalltag und zum Unterricht, den du als Oberstufenschülerin erlebt hast?
Der Unterricht ist klar anspruchsvoller, der Stoff wird nur einmal erklärt und nicht so lange wiederholt und geübt, bis er bei allen sitzt. Wir müssen selbstständiger sein, viel im Selbststudium lernen. Wie in der Oberstufe ist aber das soziale Miteinander, die Klassengemeinschaft und der Bezug zur Lehrperson wichtig.
Klingt nach einer Herausforderung – deine Strategien, um an der Berufsschule zu bestehen?
Ich beteilige mich bewusst aktiv am Unterricht, melde mich, stelle Fragen, denke mit. So hole ich für mich den maximalen Lerneffekt aus den Lektionen heraus. Wichtig sind mir auch die Momente, in denen ich mit meinen Klassenkameraden und -kameradinnen Spass habe – das darf auf keinen Fall zu kurz kommen!
Was sind deine Lieblingsfächer und warum?
Zum einen das Fach «Anatomie», weil hier viel Hintergrundwissen vermittelt wird und ich es spannend finde zu verstehen, wie ein Körper funktioniert. Auch das Fach «Labor» wäre grundsätzlich toll, wenn da nur die Arbeit mit Kot und Urin nicht wäre … Weil ich sehr vielseitig interessiert und neugierig bin, mag ich auch den allgemeinbildenden Unterricht (ABU).
Als Auszubildende bist du sowohl im Lehrbetrieb als auch in der Schule gefordert – wie schaffst du es, alles unter einen Hut zu bringen, allen Ansprüchen zu genügen?
In meinem Lehrbetrieb sind wir ein cooles Team, ich gehe am Morgen sehr gerne zur Arbeit und komme am Abend zufrieden nach Hause, das hilft! Und ich kann bei meinen Hobbys abschalten, zum Beispiel, wenn ich mit meinem Pferd «Moon» unterwegs bin.
Du bist seit gut einem halben Jahr nicht mehr Schülerin, sondern arbeitest als Auszubildende in einer Tierarztpraxis – wie hat sich dein Alltag seit Lehrbeginn geändert?
Ich habe viel weniger Freizeit – ich gehe um 7 Uhr aus dem Haus und komme um 19 Uhr heim. Da bleibt weniger Zeit für Kolleginnen und Kollegen, auch spontanes Abmachen wie früher liegt nicht mehr drin. Und ich brauche mehr Erholung, der Arbeitsalltag ist auch physisch anstrengender.
Du hast dich für eine Ausbildung zur TPA entschieden – warum?
Ich bin mit Tieren aufgewachsen und es war für mich klar, dass es beruflich in diese Richtung gehen soll. Und mir ist Abwechslung wichtig, deshalb war ich mir bei der Berufswahl auch sicher – TPA soll es sein. In der Tierarztpraxis ist jeder Tag anders, vom Putzen über Büroarbeit, Kundenkontakt und Assistenz bei Operationen, überall ist mein Einsatz gefragt. Das macht den Berufsalltag sehr abwechslungsreich und vielfältig, genau mein Ding.
Wo siehst du dich in fünf Jahren?
In fünf Jahren, und da bin ich mir sehr sicher, werde ich noch immer als TPA unterwegs sein. Vielleicht in einer grösseren Praxis, wo regelmässig auch komplexere Operationen stattfinden. Und ich kann mir vorstellen, die Berufsmatura in Angriff zu nehmen.
Danke für das Interview, liebe Florine. Ich wünsche Dir bis zum Abschluss eine schöne Lehrzeit!