Dozierenden-Porträt: Korina Steinbach

Seit über 25 Jahren Lehrperson und Dozentin im Dienste der Medizin

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Korina Steinbach

Unterrichtet seit über 25 Jahren, davon mehr als 14 Jahre an der Juventus Schule für Medizin

Liebe Korina, du unterrichtest seit 14 Jahren in der Erwachsenenbildung der Juventus Schule für Medizin. Danke, dass wir dich für dieses Interview gewinnen konnten.

Ich habe sogar schon viel früher, vor 26 Jahren, an der damaligen Woodtli-Schule mit dem Unterricht begonnen.


Du bist seit vielen Jahren bei uns im Hause, was sind die Gründe dafür, dass du gerne bei uns arbeitest?

Ich schätze die offene Kommunikation meiner Vorgesetzten. Sie sind fair und jederzeit für Fragen da. An den Juventus Schulen habe ich die Möglichkeit, in verschiedenen Fachrichtungen und Kursen zu unterrichten. So bleibt es für mich spannend.
Als diplomierte Medizinpädagogin kann ich an der Juventus Schule mein Know-how bestens einbringen. Beim Vermitteln von komplexen Zusammenhängen, zum Beispiel in Röntgentheorie, kann ich meine fundierten Kenntnisse und auch meine Kreativität einbringen.

 
Wenn du auf die Jahre zurückblickst, was hat sich im Unterricht am meisten verändert und weiterentwickelt?

Ich unterrichte seit acht Jahren nur noch Erwachsene in der Weiterbildung. Ich habe festgestellt, dass die Studierenden in der Weiterbildung jünger geworden sind. Die junge Generation wechselt öfter den Beruf und entscheidet sich schneller für Weiterbildungen. Die Studierenden haben weniger Zeit. Sie lernen oft erst kurz vor der Prüfung. Die etwas älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Kurs lernen im Schnitt kontinuierlicher.


Gibt es neue Trends in der Erwachsenenbildung, die du positiv oder herausfordernd findest?

Mehr Fragen zu speziellen Themen, weil für die Menschen mehr Informationen im Internet verfügbar sind.


Wie hat sich die Zusammensetzung oder die Erwartungshaltung deiner Studierenden verändert?

Die Studierenden haben immer die Erwartung, dass der Dozent oder die Dozierende empathisch ist und sich gut in der Materie auskennt. Daran hat sich nichts geändert. Die Zusammensetzung der Klassen hat sich vom Alter her verändert. Die Studierenden sind eher jung. Sie lesen weniger im Buch und sind oft im Internet unterwegs. Sie erwarten, dass es schnell geht und lernen eher punktuell für die Prüfung. Aber es macht Spass, mit ihnen zu arbeiten. Ich lerne auch immer wieder von ihnen.


Wie baust du eine positive Beziehung zu deinen Studierenden auf, insbesondere in einer Zeit der zunehmenden Diversität?

Grundsätzlich bin ich ein positiv denkender und empathischer Mensch. Deshalb fällt es mir leicht, positive Beziehungen aufzubauen. Da ich selber ein fünfjähriges Fernstudium der Medizinpädagogik an der Universität Halle und eine dreijährige Ausbildung zur Heilpraktikerin an der Akademie für Naturheilkunde in Basel neben Beruf und Familie absolviert habe, kann ich die Sorgen und den Zeitdruck der Studierenden in Zweitausbildung gut nachvollziehen. Das spüren sie.

In der heutigen Zeit gibt es mehr Diversität. Die Menschen kommen aus verschiedenen Kulturen. Sie haben andere Lebenseinstellungen. Sie haben auch unterschiedliche Vorstellungen vom Lernen. Diese bunte Vielfalt von Erwartungen im Unterricht zu erfüllen, ist eine grosse Herausforderung. Es gelingt uns nur gemeinsam, diesem grossen Anspruch gerecht zu werden.
 

Inhaltlich hat sich in den Lehrgängen einiges verändert. So haben wir beispielsweise die Angebote modularisiert, um näher an den Bedürfnissen der Kunden zu sein. Welche Veränderungen in der Schulkultur oder Organisation hast du im Laufe der Jahre beobachtet?

Ich finde die Modularisierung klasse. Da können sich die Studierenden besser fokussieren und das Tempo selbst bestimmen. Die Struktur der Kurse passt sich laufend den Anforderungen der Spitäler und Praxen an. Die Studierenden organisieren sich untereinander in Gruppen-Chats, um Fragen und Lösungen auszutauschen. Das hatten wir früher eher weniger.
 

Was rätst du einer Kollegin, die neu bei uns zu unterrichten beginnt?

Sie sollte empathisch sein und immer Verständnis für die Auszubildenden haben. Der Unterricht muss anschaulich sein. Ich arbeite zum Beispiel immer mit bunten, eindrücklichen Bildern und Kurzvideos in der Pathologie. Ein bunter Mix an Unterrichtsmethoden macht den Unterricht spannend.


Wenn du eine Stunde zu irgendeinem Thema unterrichten könntest, was würdest du wählen?

Ich würde gerne eine Lektion zum Thema Lebensführung unterrichten. Achtsamkeit, Stressbewältigung, gesunde Ernährung, davon haben die Leute wenig Ahnung oder sie nehmen sich keine Zeit dafür. Es werden zu viele Medikamente geschluckt. Dabei gibt es viele einfache Mittel aus der Naturheilkunde, die den Menschen wieder einmitten.


Was machst du denn neben dem Unterricht? Wie sorgst du für deinen Ausgleich?

Ich halte mich fit mit ein bisschen Sport und meinem grossen Garten. Weil mir die gesunde Ernährung sehr wichtig ist, baue ich viel Obst und Gemüse selbst an. Ausserdem geniessen mein Mann und ich an den Wochenenden die wunderbare Landschaft in der Schweiz und wandern, fahren Ski und Velo. Vor zwei Jahren sind wir mit dem Velo von Basel nach Amsterdam gefahren. Bei schlechtem Wetter besuchen wir gerne ein Museum.
 

Portrait Fabienne Gross.jpg

Fabienne Gross leitet als Rektorin die Juventus Schule für Medizin. Sie ist verantwortlich für die medizinischen Grundausbildungen (beruflich und privat organisiert) sowie die medizinischen Weiterbildungsangebote. Die Themen Medizin, Bildung und Führung begleiten und begeistern sie seit vielen Jahren.