Die Gesundheitstagung 2024

Finanzielle Nachhaltigkeit in unsicheren Zeiten für die Schweizer Gesundheitswirtschaft

2024-05-14-news-wsag-gesundheitstagung.jpg

7. Mai 2024, St. Gallen

Die «Gesundheitstagung Schweiz» bietet verschiedenen Interessengruppen der Gesundheitsbranche eine Plattform um Erfahrungen auszutauschen, Themen zu debattieren und das Netzwerk zu pflegen. Der Internationale Controller Verein eV organisiert sie gemeinsam mit der Ostschweizer Fachhochschule. Die Veranstaltung vom 7. Mai durfte Juventus wittlin stauffer als Sponsorin und Moderatorin begleiten.

Organisator Dr. Thomas Rautenstrauch eröffnete die Veranstaltung mit seinem Impulsreferat. Er gab einen Überblick über die auch häufig im öffentlichen Raum diskutierte Finanzsituation des Schweizer Gesundheitswesens und rief zu kreativitätsbasierter Ideenfindung auf, bevor er das Mikro an René Thurnheer übergab, der seit 22 Jahren CFO des Kantonsspitals St. Gallen ist.

Zwei bemerkenswerte Keynotes 

Herr Thurnheer leitete den Blick des Plenums auf die Tatsache, dass die Kosten für die Gesundheitsversorgung zwar gestiegen, gleichzeitig aber auch die Leistung z.B. der Spitäler markant besser und umfangreicher geworden ist. Er bestand mit Nachdruck darauf, dass das Schweizer Gesundheitssystem eines ist, auf das wir stolz sein können, auch wenn es nicht perfekt ist.

Mehr und bessere Leistung habe auch ihren Preis, so Thurnheer. Die Frage ist nun, ob wir «bereit sind, diesen Preis auch zu zahlen». Er schlug im Verlauf seiner Keynote den Bogen von dem Beginn der Zentralisierung der (St. Galler) Spitäler bis zu aktuellen politischen Rahmenbedingungen. Herr Thurnheer sensibilisierte dafür, dass die Gesundheitsbranche von Natur aus nicht privatwirtschaftlich funktioniere und unternehmerisches Denken vor allem an der Spitze von Gesundheitsinstitutionen massgeblich ist. Denn dauerhafter finanzieller Druck wirke sich negativ auf die medizinische Qualität und die Fluktuation von Mitarbeitenden aus, so Thurnheer. Dabei ist es aber wichtig, sich den verschiedenen Herausforderungen zu stellen und «nicht nur zu jammern, sondern auch, die Hausaufgaben zu machen».

OST

Ähnliches war in der zweiten Keynote von Patricia C. Kellerhals, Inhaberin Kellerhals Management und Multi-Verwaltungsrätin, zu hören. Sie griff verschiedene «Steilpässe» von Herrn Thurnheer auf und plädierte für eine zielführende Zusammenarbeit von Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten in medizinischen Institutionen. Für Frau Kellerhals muss dieser Zusammenarbeit eine klare Strategie und ein funktionierendes Geschäftsmodell zugrunde liegen. Dies vor dem Hintergrund der Auflagen, die öffentliche Endversorger erhalten, welche aber nicht für privat organisierte Institutionen gelten. Auch die Rolle der Krankenkassen und der Politik wirke sich hier ganz klar aus, so Kellerhals. «Ambulant vor stationär», «Investitionstau», «Zulassungsstopp», «Kultur und Werte» und «Fachkräftemangel» sind nur einige der Schlagworte, die in diesem Zusammenhang fielen.

Frau Kellerhals plädierte schlussendlich für klare Strategien, vorteilhaftere Rahmenbedingungen, auch für das Einbinden der politischen Aspekte und vor allem für transparente Kommunikation.
 

Nach den Keynotes in die Breakout-Sessions

Nach den Keynotes und einer Pause begaben sich die Anwesenden in verschiedene Breakout-Sessions. Manfred S. Hertach, Geschäftsleiter RegioSpitex Limmattal, sprach über «Schlüsselfaktoren und Steuerungsinstrumente für den nachhaltigen Erfolg einer Spitexorganisation». Dabei fokussierte er auf Innovationstools, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden (Thema: Skill & Grad Mix), ein ernsthaftes Konfliktmanagement, das mögliche Probleme früh erkennt und auf eine saubere Kommunikation in und mit den Teams. 

Dr. Gudrun Haager, Leiterin Development & Management Support im Kantonsspital St. Gallen, behandelte in ihrer Breakout Session das Thema «Auswirkungen des Kostendrucks in Supportbereichen der Spitäler am Beispiel KSSG».
 

Podiumsdiskussion zu möglichen Auswegen

Dr. Gudrun Haager, Patricia  C. Kellerhals, Nanda Samimi und Dr. Simone Weiss sprachen in der abschliessenden Podiumsdiskussion über «Auswege aus der Polykrise des Gesundheitswesens». 

Hier wurde betont, dass – wenn man es so nennen mag – die «Polykrise» durchaus als eine Krise auf hohem Niveau bezeichnet werden kann. Es gäbe zudem bereits einen Blumenstrauss an Möglichkeiten, die verschiedenen Probleme anzugehen. Dabei sei ein Denken «out of the box» ebenso wichtig wie eine idealerweise nationale Strategie, die gerade auch das Thema Personal in den Fokus nimmt, effizient ist und den Auswirkungen des Föderalismus entgegenwirke. Das dies machbar ist, zeige das Beispiel Dänemark.

Der anschliessende Apéro der Gesundheitstagung wurde von den Anwesenden genutzt, um sich über die eigenen Lösungsansätze für steigende Kosten und stagnierende Einnahmen sowie den Fachkräftemangel auszutauschen.

Mehr Know-how für das Health Management

Wir als Sponsor stellten fest, dass den Themen Werte, Kultur, Leadership und Kommunikation in allen Beiträgen eine sehr hohe Bedeutung beigemessen wurde. Hier wird entschieden, ob eine Unternehmensstrategie von den Mitarbeitenden mitgetragen wird oder eben nicht. Die CAS-Lehrgänge von Juventus wittlin stauffer für die Themen «Leadership & Management», «Selbstführung und Führungsfähigkeit» oder auch «Strategie, Leadership und Kultur» in Health Care behandeln eben diese Inhalte, um Führungskräfte mit dem nötigen Know-how auszustatten.

Passende Artikel zum Thema